Sowohl das Hegau-Gymnasium in Singen als auch das Lycée Leconte de Lisle sind Abi-Bac-Schulen.
An beiden Schulen wird neben dem regulären Französisch- bzw. Deutschunterricht, ein bilingualer Zug angeboten, in dem die Sachfächer Geographie, Geschichte und Gemeinschaftskunde in der jeweiligen Fremdsprache unterrichtet werden.
Im Rahmen des Abi-Bac-Abkommens können an beiden Schulen sowohl das deutsche Abitur als auch das französische Baccalauréat erworben werden.
Für unsere Schulen ist es deswegen von besonderer Bedeutung, das Partnerland, seine Sprache und seine Kultur in verschiedenen Facetten kennen zu lernen und erfahrbar zu machen. Dadurch dass die Schüler die Projektinhalte auch in den Sachfächern bearbeiten, können sie in besonderer Weise von ihren bilingualen Kompetenzen profitieren und diese ausbauen. Durch die Zusammenarbeit im Projekt wird die Sinnhaftigkeit des Prinzips des bilingualen Unterrichtens – Sprache wird vom Lerngegenstand zum Kommunikationsinstrument – in besonderer Weise gefördert und erfahrbar gemacht. Die Sprache wird so für die Schüler bedeutsam, was die Nachhaltigkeit des Sprachenlernens unterstützt. Ebenso werden die häufig eher theoretischen Sachfächer mit Leben gefüllt.Das Hegau-Gymnasium in Singen ist zudem „Schule für Europa“ mit einem spezifisch europäisch ausgerichteten Profil, was eine Projektarbeit mit einem Partner aus einer „région ultra-périphérique de l’union européenne“ als besonders sinnvoll erscheinen lässt.
Singen ist eine grenznahe Industriestadt, die aufgrund ihrer historischen Entwicklung – Industrialisierung Anfang des 20. Jh. – traditionell einen hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund aufweist. Die historisch gewachsene multi-ethnische Struktur der réunionesischen Gesellschaft erlaubt ihrerseits einen anderen, für Europa ganz spezifischen Blick auf das Zusammenleben von Menschen verschiedener Kultur.